8 Vorteile von Kreuzheben
Warum du Kreuzheben in dein Workout integrieren solltest
Kreuzheben, im englischen Deadlift genannt, ist eine Übung aus dem Kraftsport, bei der ein Gewicht vom Boden aufgehoben wird. Die Vorteile von Kreuzheben sind vielfältig. Dieser Artikel zeigt dir anhand von 8 Vorteilen, wie Kreuzheben dein Leben positiv beeinflussen kann.
1. Vorteil von Kreuzheben: Gut gegen Osteoporose
Osteoporose und die Risiken
Osteoporose ist eine Krankheit, die die Funktion des Knochens einschränkt. Bei der Osteoporose verliert der Knochen mit fortlaufender Zeit an Dichte. Die Osteoklasten, eine Zellform, die für den Abbau des Knochens zuständig sind, arbeiten übermäßig, während die Osteoblasten, die für ihren Aufbau zuständig sind, an Aktivität einbüßen. Die Folge ist ein Knochen mit geringerer Dichte, woraus wiederum eine höhere Verletzungsgefahr resultiert, da der Knochen poröser ist und leichter bricht.
Kreuzheben erhöht die Knochendichte
Beim Kreuzheben werden in einer einzigen Übung sehr viele Gelenkbewegungen miteinander kombiniert. In der Übung sind die Hüfte und die Knie, aber auch die gesamte Wirbelsäule und die Schultern, starker Belastung ausgesetzt. Werden diese Gelenke und die daran beteiligten Knochen regelmäßig beansprucht, dann signalisiert dies dem Körper, dass eine hohe Knochendichte gebraucht wird. Dann macht es sich dein Körper zur Aufgabe, die Knochendichte zu erhöhen. Gerade beim sogenannten Maximalkrafttraining schickt der Körper vermehrt Osteoklasten an die Arbeit, die dafür sorgen, dass der Knochen kontinuierlich aufgebaut wird. Je nach Stadium einer Osteoporose lässt sich der Krankheitsverlauf dadurch stoppen und unter Umständen sogar umkehren.
Studien zur Untermauerung der These, dass Kreuzheben bei Osteoporose hilft
Watson SL, Weeks BK, Weis LJ, Harding AT, Horan SA, Beck BR. Hochintensives Widerstands- und Stoßtraining verbessert die Knochenmineraldichte und die körperliche Funktion bei postmenopausalen Frauen mit Osteopenie und Osteoporose: Die randomisierte, kontrollierte LIFTMOR-Studie. J Bone Miner Res. 2018 Feb;33(2):211-220. doi: 10.1002/jbmr.3284. Epub 2017 Oct 4. Erratum in: J Bone Miner Res. 2019 Mar;34(3):572. PMID: 28975661. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28975661/
Brooke-Wavell K, Skelton DA, Barker KL, Clark EM, De Biase S, Arnold S, Paskins Z, Robinson KR, Lewis RM, Tobias JH, Ward KA, Whitney J, Leyland S. Strong, steady and straight: Britische Konsenserklärung zu körperlicher Aktivität und Bewegung bei Osteoporose. Br J Sports Med. 2022 May 16;56(15):837-46. doi: 10.1136/bjsports-2021-104634. Epub ahead of print. PMID: 35577538; PMCID: PMC9304091. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35577538/
2. Vorteil von Kreuzheben: Erhöht die Mobilität
Die Bedeutung von Mobilität in Bezug auf Fitness
Wenn du dir die Ausführung eines Kreuzhebers im Wettkampf ansiehst, ist Gelenkigkeit mitnichten die erste Eigenschaft, die du von solch einem Sportler erwartest, oder?
Auf den ersten Blick sehen Gewichtheber zwar sehr stark, aber nicht besonders gelenkig aus. Der Schein trügt. Denn gerade ein großer Bewegungsradius im unteren Rücken und in der Hüfte sowie die Dehnfähigkeit der hinteren Oberschenkelmuskulatur sind ein entscheidender Faktor für die korrekte Ausführung des Kreuzhebens.
Grundsätzlich ist eine hohe Beweglichkeit der Gelenke im Sport die Voraussetzung für eine gesunde Bewegungsausführung. Die Mobilität sorgt dafür, dass die Gelenke bei der Ausführung von Bewegungen übereinander ausgerichtet werden können, um Stabilität zu erzeugen.
So kann das Verletzungsrisiko drastisch verringert werden. Viele fortgeschrittene Übungen mit besonderem Gesundheitspotential sind ohne ausreichende Mobilität nicht umsetzbar.
Wie Kreuzheben die Gelenkmobiltät verbessert
Kreuzheben kann die Verbesserung der Beweglichkeit im Hüftgelenk (Iliosakralgelenk) und in der Muskulatur der hinteren Oberschenkel (Ischiokruralmuskulatur) verbessern. Schon bei der Abwärtsbewegung zum Greifen der Hantelstange ist es nötig, den unteren Rücken maximal zu strecken und die hintere Oberschenkelmuskulatur zu dehnen. Im Moment des Greifens findet eine Spannung im gesamten Körper statt, bei der die Muskeln isometrisch, also ohne zusammenzuziehen, gespannt werden.
Am Anfang fällt es vielen Menschen sehr schwer, diese Bewegung korrekt auszuführen, da die vorausgesetzte Mobilität nicht vorhanden ist. Wenn du zum ersten Mal in deinem Leben Kreuzheben ausführst und keine Dehnung im hinteren Oberschenkel verspürst, machst du mit großer Wahrscheinlichkeit etwas falsch.
Durch regelmäßiges Training und das ständige Erhöhen des Bewegungsradius in der Bewegung wird es möglich, die Mobilität und Dehnfähigkeit der beteiligten Muskulatur nach und nach zu verbessern.
Praktische Tipps zur Verbesserung der Mobilität im Kreuzheben
Wie bereits erwähnt, fällt es vielen Menschen zu Anfang schwer, Kreuzheben richtig und sicher auszuführen. Das hat in den meisten Fällen mit einer fehlenden Beweglichkeit im Hüftgelenk und der hinteren Oberschenkelmuskulatur zu tun. Durch die verkürzte Muskulatur ist es nicht möglich, den unteren Rücken in die totale Streckung zu bringen. Die Folge ist ein krummer Rücken beim Anheben des Gewichts mit gravierenden Folgen für den Rücken. Um die Mobilität in der Übung nach und nach zu erhöhen und ein sicheres Ausführen der Übung zu gewährleisten, hilft es anfangs, den Bewegungsradius zu verringern. Idealerweise wird der Bewegungsradius so weit verringert, dass es möglich ist, den unteren Rücken komplett durchzustrecken und dabei noch eine leichte Dehnung in der hinteren Oberschenkelmuskulatur zu verspüren.
Statt mit fortlaufendem Training die Gewichte zu erhöhen, sollte deine erste Mission sein, den Bewegungsradius zu verbessern. Wenn es dir dann möglich ist, den Rücken in einer tiefen Position gestreckt zu halten, kannst du damit beginnen, die Gewichte zu erhöhen.
Für eine Schritt für Schritt Anleitung, zum richtigen Ausführen von Kreuzheben, klicke hier.
3. Vorteil von Kreuzheben: Verbessert die Koordination
Erläuterung der Bedeutung von Koordination in Sport und Alltag
Die Entwicklung unserer Koordination beginnt im frühen Kindesalter und ist überlebenswichtig. Koordination bedeutet, sich im Moment des Stolperns wieder zu fangen. Sie bedeutet, schnell auf Gefahren zu reagieren und sich dabei nicht zu verletzen. Menschen mit guter Koordination verletzen sich seltener. Bei ihnen sind die Verbindungen zwischen Nerven und Muskulatur gut ausgeprägt und komplexe Bewegungsabläufe fallen ihnen leichter.
Gerade im Sport kommt es häufig zu hochkomplexen Bewegungsausführungen. Deren Fehlausführung kann starke Verletzungen nach sich ziehen. Aus diesem Grund macht es beim Lernen von komplexen Bewegungen Sinn, sie in ihre Einzelteile zu zerlegen und später wieder zusammenzubauen. Es gibt keine Sportart, die zuallererst die komplexesten Bewegungen lehrt. Du beginnst immer mit der Basis und arbeitest dich dann nach oben hoch.
Kreuzheben ist eine hochkomplexe Übung, bei der du dich auf wahnsinnig viele Dinge konzentrieren musst. Deshalb ist das Kreuzheben aber auch eine sehr gute Übung, um die Koordination zu verbessern. Hier ist ein kleiner Auszug der Dinge, die du beherrschen solltest, bevor du dich an das Kreuzheben wagst:
- Die Nutzung der Atmung zum Aufbau von Core Stabilität
- Die bewusste Steuerung der Lenden-, Brust-, und Halswirbelsäule
- Ein Bewusstsein über die Stabil Machung des Hüftgelenks
- Ein Gefühl für den Bewegungsbeginn aus der Mitte des Körpers
- Die Fähigkeit, die gesamte hintere Kette auf Spannung zu bringen
Kreuzheben fördert die neuromuskuläre Koordination
Kreuzheben fördert das Zusammenspiel von Nerven und Muskulatur auf vielerlei Arten. Ich habe dir hier einmal vier verschiedene Arten zusammengestellt, auf die Kreuzheben die neuromuskuläre Koordination fördert.
Ganzkörperliches Training: Das Kreuzheben ist eine Übung, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig anspricht, einschließlich des unteren Rückens, der Beine, des Gesäßes, der Schultern, des oberen Rückens und der Unterarme. Eine umfassende Koordination zwischen allen diesen Muskelgruppen ist die Voraussetzung um die Bewegung sicher und effektiv auszuführen.
Balance und Stabilität: Um das Gewicht erfolgreich vom Boden zu heben und wieder abzusetzen, muss die neuromuskuläre Koordination genutzt werden, um eine stabile und ausbalancierte Körperposition aufrechtzuerhalten. Hierbei wird Koordination gebraucht, um das Gleichgewicht zu bewahren.
Propriozeption: Die propriozeptiven Rezeptoren im Körper sind für die Wahrnehmung der Körperposition und Bewegung im Raum verantwortlich. Beim Kreuzheben werden diese Rezeptoren stark beansprucht, da du zum einen dein Körpergewicht und zum anderen das Gewicht der Stange kontrollieren musst. Dadurch wird die neuromuskuläre Koordination und die räumliche Wahrnehmung gesteigert.
Timing und Technik: Um die Bewegung effektiv auszuführen, musst du die richtige Technik anwenden und die Abfolge der Muskelkontraktionen richtig koordinieren. Dadurch entwickelst du die Fähigkeit zur Feinabstimmung der Bewegung. Die neuromuskuläre Koordination wird verbessert.
Unterteilung des Kreuzhebens in seine Einzelteile, zum vereinfachten Lernen der Bewegung
Da das Kreuzheben eine sehr komplexe Bewegung ist, macht es durchaus Sinn, die einzelnen Bewegungsabschnitte erst einzeln zu lernen und dann später zusammenzusetzen. Sei dir außerdem über die Statik der Bewegung bewusst. Das Gewicht wird in einer horizontalen Linie von unten nach oben bewegt und befindet sich dabei immer so nah wie nur möglich am Körper, bzw. in der Körpermitte. Du platzierst das Gewicht also so nah an deinem Körper, dass es deine Schienbeine berührt. Im gesamten Hebeprozess bleibt die Stange in Körperkontakt und auch beim Senken des Gewichts hältst du den Körperkontakt aufrecht.
Wir unterteilen den Bewegungsablauf in drei Abschnitte:
Bewegung 1: Der halbe Weg nach unten
- stehe aufrecht und halte einen Stock vor deiner Körpermitte
- beuge die Beine und drücke dabei die Stange fest gegen deinen Körper
- spanne deine Gesäßmuskulatur und baue eine Spannung gegen den Stab auf
- bewege nun dein Gesäß nach hinten, ohne deine Beine weiter zu beugen
- dadurch dass du deine Beine nicht weiter beugst, musst du, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, deine Oberkörper absenken
- achte dabei darauf, dass dein Rücken gestreckt und unter Körperspannung bleibt
- der erste Teil des Bewegungsablaufs endet damit, dass sich die Stange direkt über deinen Knien befindet
Bewegung 2: Der ganze Weg nach unten
Wie bereits erwähnt, bewegt sich die Stange nur senkrecht nach oben und unten.
Deine Knie sind jetzt im Weg der Stange und müssen den Weg frei machen, damit die Bewegung nach unten ohne Abweichungen erfolgen kann.
Strecke also deine Knie minimal durch, sodass der Weg für die Stange frei wird.
Vermeide dabei, die Knie komplett zu strecken.
Bewegung 3: Die Aufwärtsbewegung
Im dritten Schritt musst du jetzt nur noch das Gewicht nach oben ziehen und wieder in einen aufrechten Stand kommen. Die noch leicht gebeugten Knie streckst du dafür. Ein weiteres Beugen der Knie ist dafür nicht notwendig, da die Stange schon den nötigen Platz hat, um in gerader Linie den Weg nach oben zu finden. Spanne dein Gesäß fest an und drücke es zum Ende der Bewegung fest gegen die Stange.
4. Vorteil von Kreuzheben: Stärkt den Muskelaufbau
Welche Muskelgruppen durch Kreuzheben trainiert werden
Am Kreuzheben sind sehr viele Muskeln in unterschiedlichem Maße beteiligt. Der Aktivitätsstatus der Muskeln lässt sich in zwei Klassen teilen. Die Muskeln, die zusammen- und auseinanderziehen, also die Muskeln, die an der Bewegung beteiligt sind und die Muskeln, die isometrisch arbeiten bzw. statisch im Zuge der Stabilität mitwirken. In der folgenden Grafik siehst du, welche Muskeln insgesamt am Kreuzheben beteiligt sind.
Aktive Muskulatur beim Kreuzheben
Der Hintern(Hüftstrecker): Der große Gesäßmuskel beginnt auf der Rückfläche von Kreuz- und Darmbein und ist mit dem Oberschenkelknochen verbunden. Jedes Mal, wenn wir unsere Hüfte beugen und strecken, ist er in hohem Maße an der Bewegung beteiligt. Da beim Kreuzheben das Beugen und Strecken der Hüfte ein Hauptbestandteil der Bewegung ist, ist der Hintern ständig daran beteiligt.
Die hintere Oberschenkelmuskulatur (Kniestrecker): Die Ischiokruralmuskulatur beginnt im Becken und reicht über den gesamten Oberschenkel bis hin zum oberen Teil des Unterschenkels. Durch seinen Lauf ist die Muskulatur an der Kniestreckung beteiligt. Die gesamte hintere Oberschenkelmuskulatur arbeitet also bei jeder Wiederholung im Kreuzheben.
Passive Muskulatur beim Kreuzheben
Die gesamte Rückenmuskulatur: Um sicherzustellen, dass der Rücken in der gesamten Auf- und Abwärtsbewegung stabil bleibt, ist es nötig, eine Grundspannung im Rücken zu erzeugen. Wird diese Spannung korrekt ausgeführt, sind nahezu alle Rückenmuskeln konstant unter Spannung.
Die Bauchmuskulatur: Alle Muskeln, die die Wirbelsäule umgeben unterstützen sie beim Halten der Stabilität. Dazu gehört auch >die Bauchmuskulatur. Durch tiefes Einatmen in den Bauchraum, gekoppelt an das Einziehen des Bauchs wird Spannung im Bauchraum erzeugt. Dadurch werden die Rückenwirbel geschützt. Vor allem, wenn die Belastung beim Kreuzheben steigt.
Die Rolle des Muskelaufbaus in Bezug auf Kraft und Ästhetik
Der Muskelaufbau spielt eine bedeutende Rolle in Bezug auf Kraft und Ästhetik. Kraftgewinn ist offensichtlich, da Muskeln die Hauptquelle für körperliche Stärke sind. Ein gezieltes Krafttraining fördert nicht nur die Funktionalität, sondern erhöht auch die Leistungsfähigkeit im Alltag und beim Sport.
Zusätzlich beeinflusst Muskelaufbau die körperliche Ästhetik. Gut entwickelte Muskeln verleihen dem Körper Definition und Form, was zu einem ästhetisch ansprechenden Erscheinungsbild führt. Muskulöse Proportionen können das Selbstbewusstsein steigern und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Da das Kreuzheben besonders die streckende Muskualtur fordert, ist es besonders für Vielsitzer geeignet. Im heutigen Büroalltag ist die streckende Muskulatur stark unterfordert. Kreuzheben unterstützt dich dabei, den negativen Effekten des vielen Sitzens entgegenzuwirken. So umgehst du zum Beispiel Zivilisationshaltungsschäden wie Rundrücken und Geierhals.
5. Vorteil von Kreuzheben: Gut für den Kreislauf
Wie Kreuzheben den Herz Kreislauf stimuliert
Beim Kreuzheben sind eine große Anzahl von Muskeln beteiligt. All diese Muskeln müssen gleichzeitig spannen. Das benötigt eine Menge Sauerstoff. Denn die Muskulatur braucht Sauerstoff, um zu arbeiten. Der Sauerstoff ist für den Ablauf der Kontraktion und Extension des Muskels essentiell wichtig. Über die Herzpumpe gelangt der benötigte Sauerstoff durch die Blutbahn in die Muskulatur. Beim Kreuzheben muss also viel Sauerstoff an die Muskulatur transportiert werden. Dadurch wird der Kreislauf beim Kreuzheben trainiert. In der breiten Öffentlichkeit wird häufig gedacht, dass man das Herz nur mit Ausdauertraining trainieren kann. Das stimmt so aber nicht. Auch beim Krafttraining wird das Herz-Kreislauf-System trainiert.
Gesundheitliche Vorteile durch die Förderung von Durchblutung und Herzfrequenz
Die Vorteile eines trainierten Herz-Kreislauf-Systems sind vielfältig. Hier sind ein paar Beispiele dafür, was sich bei intensivem Kreuzheben im Kreislauf verändern kann:
- Verringerung des Blutdrucks
- stärkere Durchblutung und Wachstum des Herzmuskels
- der Sauerstoffbedarf des Herzens für bestimmte Prozesse verringert sich
- die Sauerstoffaufnahme im Blut verbessert sich
- höhere Herzschlag Leistung und demnach die Fähigkeit bei hohen Anforderungen länger wach zu bleiben
6. Vorteil von Kreuzheben: Eine gute Körperhaltung
Bei einer perfekten Körperhaltung stehen die einzelnen Körperteile so zueinander, dass jeder Muskel genau die Arbeit leistet, für die er konzipiert wurde. In dem Moment, wo sich die Körperhaltung und die Körperspannung verändern, ändert sich auch das Spannungs-, Kraft- und Zugverhältnis einzelner Muskeln. Es kommt zu Verspannungen und Schmerzen. Das ist ein Nachteil der schlechten Körperhaltung. Ein zweiter ist, dass unsere Körperhaltung unsere Gemütszustände beeinflussen kann. Menschen, die regelmäßig mit gebeugter Haltung gehen, schütten mehr Stresshormone aus als solche, die eine aufrechte und selbstbewusste Körperhaltung an den Tag legen. Menschen mit schlechter Körperhaltung stehen also sprichwörtlich regelmäßig unter Spannung.
Praktische Ratschläge zur Verbesserung der Körperhaltung durch Kreuzheben
Wenn du durch Kreuzheben deine Körperhaltung verbessern möchtest, solltest du dich ganz genau mit der Technik der Übung auseinandersetzen. Versuche, die Stange so fest wie möglich gegen deinen Körper zu drücken. Durch diese Bewegung wird die Rückenmuskulatur aktiv und insbesondere der Latissimus spannt an. Spanne auch deinen Po an, wenn du in die Streckung gehst und während du aufrecht stehst. Die Gesäßspannung hilft aktiv dabei mit, deine Lendenwirbelsäule zu stabilisieren.
Solange du mit relativ vielen Wiederholungen und wenig Gewicht trainierst, wirst du möglicherweise nur wenig von der Rückenmuskulatur bemerken. Sobald du aber die Wiederholungszahlen reduzierst und das Trainingsgewicht erhöhst, wirst du merken, wie schwierig es wird, die Stange im Körperkontakt zu halten und wie viel Kraft du dafür im Rücken aufwenden musst.
Für eine Schritt für Schritt Anleitung zum Kreuzheben, klicke hier.
7. Vorteil von Kreuzheben: Fördert einen starken Rücken
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht offensichtlich scheinen mag, ist Kreuzheben eine wahnsinnig effektive Übung für den gesamten Rücken. Beim Kreuzheben musst du deine Rückenmuskulatur ständig stabil halten, um den Rücken im gesamten Bewegungsablauf gerade zu halten. Diese Stabilität erzeugt eine starke isometrische Spannung, die unweigerlich deine Rückenmuskulatur trainiert.
Die Bedeutung einer starken Rückenmuskulatur für die Vermeidung von Rückenschmerzen
Kreuzheben bietet mehrere Vorteile für deine Rückenmuskulatur. Zum einen setzt es die Fähigkeit voraus, deine gesamte Rückenmuskulatur kontrolliert anzusteuern. Diese bewusste Ansteuerung unterstützt dich in Alltagssituationen dabei, Belastungen vernünftig einzuschätzen und intuitiv darauf zu reagieren. Eine starke Rückenmuskulatur entlastet die Bandscheiben, da die Muskulatur beim Halten der Wirbel unterstützt wird. Außerdem wird eine trainierte Muskulatur regelmäßig bewegt und hält somit das Gewebe aktiv, die Lymphe arbeiten vernünftig, die Faszien bleiben flexibel und es kommt zu weniger Verspannungen. All diese Dinge kombiniert sorgen dafür, dass ein trainierter Rücken seltener Probleme bereitet als ein untrainierter Rücken.
Wie du deinen Rücken mit Kreuzheben risikofrei trainierst
Wichtig für die richtige Rückenspannung beim Kreuzheben ist, dass du deine Hände zu jeder Zeit fest an deine Körpermitte presst. In dem Moment, in dem du die Stange “hängen” lässt, ist es nicht mehr deine Rückenmuskulatur, die das Gewicht hält. Stattdessen lastet das gesamte Gewicht auf deinen Knochen und Bändern. Wird die Last zu hoch, führt das zu schweren Verletzungen am Knorpel- und Bänderapparat. Um das zu vermeiden, presse die Gewichtsstange zu jedem Zeitpunkt der Bewegung fest gegen deinen Körper. Dieser Druck führt dazu, dass deine Rückenmuskulatur, vor allem der Latissimus, aktiv ist. Indem du einatmest und deinen Bauchraum mit Luft füllst, erzeugst du zusätzlichen Druck, der deine Rückenwirbel entlastet.
8. Vorteil von Kreuzheben: Strafft den Po
Ästhetische und gesundheitliche Vorteile eines starken Po’s
Der Gesäßmuskel ist im heutigen Zeitalter des Vielsitzens zu einem verkümmerten Muskel geworden. Dieser Muskel ist an so ziemlich jeder Bewegung des aktiven Alltags beteiligt. Wir brauchen ihn beim Gehen, Laufen, Springen und Aufstehen. Aber auch beim Aufheben von Gegenständen. Die ästhetischen Vorteile eines knackigen Po’s liegen auf der Hand. Wer findet einen runden Po nicht sexy? Gesundheitlich spielt unsere Gesäßmuskulatur aber auch eine wichtige Rolle. Unsere gesamte Koordination beruht auf unserer Fähigkeit, unsere Körpermitte zu kontrollieren. An eben dieser Körpermitte trägt das Gesäß einen hohen Anteil. Egal in welcher Bewegung du Leistung erbringen willst. Ohne eine starke Gesäßmuskulatur wird es nicht gehen.
Wie die Gesäßmuskulatur durch Kreuzheben geformt wird
Beim Kreuzheben gelangt die Gesäßmuskulatur in ihre volle Beugung und Streckung. Die Gesäßmuskulatur ist sozusagen das Scharnier, das den Oberkörper und die Beine miteinander verbindet. Dadurch dass sich dieser Muskel beim Kreuzheben in seinem vollen Bewegungsumfang bewegt, profitiert er in der Übung vom vollen Veränderungspotential des gewählten Trainingsziels, sei es Ausdauer-, Masse- oder Kraftaufbau.
Tipps zur Maximierung der Ergebnisse für einen knackigen Po
Voraussetzung für die Entwicklung eines knackigen Po’s beim Kreuzheben ist die bewusste Ansteuerung dieses Muskels. Die Krux beim Gewichtstraining ist, dass man sich selbst leicht überlisten und die nötige Kraft zum Bewegen eines Objektes aus anderen Körperregionen gewinnen kann als aus den gewünschten. Statt also dem Hintern die Haupttragelast zu überlassen, kann es sein, dass du den Großteil der Kraft aus dem Rücken holst oder Kraft durch Schwung erzeugst.
Eigentlich ist die Lösung aber ganz einfach. Konzentriere dich während der Übung darauf, deinen Po zu spüren. Drücke deine Füße dafür fest in den Boden und verkeile deine Beine durch eine Auswärtsrotation ebenfalls in den Boden. Über diese beiden Bewegungen bindest du die Gesäßmuskulatur aktiv mit in die Bewegung ein. Wenn du weder während, noch nach der Übung einen Effekt in deinem Po spürst, läuft etwas falsch. Reduziere dann die Gewichte und gehe so lange den Bewegungsablauf durch, bis du dein Gesäß spürst.
Wenn du es alleine nicht hinbekommst, hol dir einen Profi dazu, der dich bei der Umsetzung der Bewegung unterstützt. Wenn du in Berlin bist, melde dich gerne für eine Personal Training Session, in der ich dich Schritt für Schritt zur perfekten Technik im Kreuzheben führe.
Zusammenfassung der neun Vorteile von Kreuzheben:
Wie du siehst, vereint das Kreuzheben sehr viele Benefits für deinen Körper ineinander. Die Übung eignet sich zum Verbessern deiner Koordination, sie macht dich stärker, entwickelt eine gesunde und aufrechte Körperhaltung und verbessert die Mobilisation und Belastungsgrenze deiner Gelenke.
Wenn du dich noch nicht mit Kreuzheben beschäftigt hast, wird es Zeit.
Hier findest du eine Schritt für Schritt Anleitung für effektives Kreuzheben.